Stress lass nach!!!
Heute, am letzten Tag des Jahres und nachdem die Weihnachtsfeiertage vorbei sind, möchte ich hier etwas über Stress schreiben. Natürlich ist über Stress und seine Folgen auf Mensch und Tier schon über 80 Jahre lang geforscht und wahrscheinlich schon alles herausgefunden worden, aber ich habe darüber nachgedacht, warum wir (vor allem wir Frauen?) unseren Mitmenschen eigentlich ganz oft (und gerne?) erzählen, dass wir Stress haben. Dass alles zuviel ist, dass noch Ungeplantes geschehen ist, was uns überrumpelt hat, dass wir gar nicht wissen, wie wir das alles noch hinbekommen sollen, dass uns die Zeit fehlt. Und wir diesen unseren Stress in längeren Gesprächen mit Freund(inn)en auch durchaus ausführlich schildern. Was wiederum zum Zeitdruck beträgt, denn nun fehlen uns wichtige Zeiteinheiten, die wir ja ver-telefoniert haben… Warum schalten wir nicht auf effizient, verkürzen Gespräche über das Wetter und den Stress, um alles in den Griff zu bekommen?
Ich glaube, dass wir unseren Mitmenschen gerne unseren Stress mitteilen, um darzustellen, wie fleißig wir sind und uns wegen lauter Wichtigkeiten in unserem Leben permanent anstrengen und (über)fordern. Wir wollen damit sicher nicht unsere Unfähigkeit eines schlechten Zeitmanagaments betonen (was durchaus eine bittere Wahrheit wäre), sondern, dass wir wirklich fleißige Bienchen sind und das Gegenüber nicht auf die Idee kommen soll, wir wären faul, bequem oder hätten gar ein langweiliges Alltagsleben. Wir zeigen damit, dass wir wichtig sind, dass wir auch für andere Verantwortung tragen, uns um vieles kümmern. Und dafür wollen wir auch Mitgefühl bekommen. Das geht leider oft schief, weil das Gegenüber – statt Empathie zu bekunden – meist mit dem eigenen Stress kontert und am Ende ein Unentschieden herauskommt. Immerhin haben wir uns versichert, dass alle Stress haben, und wir damit ganz normale Menschen sind und keine(r) dem Stress entkommt…
Nun hoffe ich, dass bei Ihnen der Stress schon deutlich nachgelassen hat und Sie sich einfach auf ein entspannt-fröhliches Hinübergleiten in ein hoffentlich glücklicheres Neues Jahr freuen.
Das wünscht Ihnen von Herzen
Ihre Sabine Ott
PS: Wenn Sie mögen, lesen Sie doch auch nächstes Jahr meinen Blog; ich werde im Januar und Februar ein paar Beiträge über moderne Stressbewältigungsstrategien aus psychologischer Sicht schreiben?.
Schreibe einen Kommentar